Sonntag, 10. Juni 2012

Wenn die EU den Bankrott erklärt


Donnerstag, 7. Juni 2012 , von Freeman um 00:05

SATIRE

Professor Dr. Urs Stutzmacher, der führende Ökonom des schweizer Wirtschaftsforschungsinstitutes Nova Monetaria in Davos, der die Verschuldung der EU in den letzten 40 Jahren genau studiert hat sagt, die Europäische Union muss in die Insolvenz gehen, damit alle Schulden vom Tisch gewischt werden und man wieder von Vorne beginnen kann.



“Wenn die EU den Bankrott erklärt, dann kann sie nichts mehr bezahlen weil sie pleite ist. So einfach ist das. Dazu muss man nicht studiert haben, um das zu verstehen. So kann Brüssel wieder zurück zum Ausgangspunkt gehen und einen Neustart machen. Niemand wird dann was dazugelernt haben, aber die EZB kann wieder Geld drucken und die Staaten es unbekümmert wieder ausgeben,“ sagt Professor Stutzmacher.

„Durch eine Insolvenz sind die EU-Staaten endlich alle Sorgen los. Man erklärt sich für schuldenfrei und das war’s. Ich verstehe nicht warum so gescheite Leute wie Angela Merkel und Wolfgang Schäuble nicht selber schon längst darauf gekommen sind, statt den deutschen Steuerzahler laufend für die Schulden anderer bluten zu lassen. Die neue Währung wird dann einfach Neuro genannt und alle können wieder sorgenfrei weitermachen wie bisher. Wen interessiert ob die Kreditgeber darüber wütend sind,“ fügte er hinzu.

Es sind nicht nur die Wissenschaftler der Davoser Schule die mittlerweile so denken, sondern die normalen EU-Bürger sind auch der Meinung, eine Insolvenz ist das beste für die Wirtschaft der EU. Eine durch das Institut gerade durchgeführte Umfrage von 1 Million EU-Bürger hat als Resultat gezeigt, 85 Prozent der befragten wollen einen totalen Haircut für alle Länder. Als sie gefragt wurden, was das Wort Haircut bedeutet, antworteten 94 Prozent, sie hätten keine Ahnung, aber es höre sich gut an.

Speziell die Bürger der krisengeschüttelten Südländer sind der Meinung, eine allgemeine Befreiung von allen Schulden muss jetzt her. Der Pizza-Bäcker Govanni Faulenza aus Neapel sagte, „früher als wir die Lira noch hatten, machte der italienische Staat alle Jahrzehnte pleite. Es ging uns doch danach immer gut, die Touristen kamen und gaben ihr Geld aus, und wir konnten mit unserer ‚dolce far niente’ weiter machen. Warum soll die ganze EU nicht auch so verfahren?“

Dem stimmt der griechische Politiker Alexandros Nixmos der Nationalpartei zu. Er sagte: „In dem wir die Insolvenz erklären, für das Geld welches wir den Grossbanken schulden, haben wir wieder Luft zum Atmen und können uns den Uzo wieder leisten. Von dem Geld aus den Rettungspaketen haben wir sowieso nichts gesehen, denn es ging direkt zu den deutschen, französischen und britischen Banken. Nur unser Schuldenberg stieg noch höher, den wir niemals abtragen können. Ich bin für einen Schuldenschnitt in allen EU-Ländern.“

Der Parteiführer der spanischen Jungdemokraten, Pablo Nondinero, sagte zu der Idee einer allgemeinen Insolvenz aller EU-Staaten: „Dieses Sparprogramm welches uns von der Troika auferlegt wurde ist unerträglich und verursacht nur noch mehr Arbeitslosigkeit und Armut. Es kann sich ja kein Spanier mehr einer Paella und ein Glas Rioja dazu mehr leisten. Eine Bankrotterklärung der ganzen EU, in dem niemand mehr jemand was schuldet ist der beste Weg aus dem Dilemma.“

Mit so einem Ausweg konfrontiert sagte der Chef der EU-Kommission, José Manuel Barrollo, der ursprünglich aus Portugal stammt:

„Ich bin total von den Socken und habe zuerst völlig ablehnend reagiert. Aber nach einer kurzen Überlegung ist in mir der revolutionäre Maoist aus meiner Jugend wieder hervorgekommen und ich habe mir die Frage gestellt, warum eigentlich nicht? Statt die einzelnen Pleitekandidaten mit Unsummen zu retten, warum erklären wir uns nicht jetzt einfach alle für pleite, schütteln so die Schulden ab und fangen wieder vorn vorne an.

Dann wischen wir den gierigen Drecksbänkern endlich eins aus, die uns immer nur mit ihrem 'too big to fail' erpressen. Hier mein Mittelfinger und steckt euch die Derivate, Optionen und Credit Default Swaps sonst wo hin.

Ist halt der Euro dann wertlos und wird durch den Neuro ersetzt. Was wir bisher vor hatten, Stabilitätsfonds, Fiskalunion, Euro-Bonds und der ganze Mist, hätte sowieso nicht auf Dauer funktioniert und nur den unvermeid- lichen Bankrott etwas hinausgezögert. Machen wir es doch gleich, dann können wir sorgenfrei in die Sommerferien gehen, die Europameisterschaft, Tour de France, Wimbeldon und dann als Krönung die Olympiade im TV geniessen.“